Was im Allgemeinen als Knieküchle, Krapfen oder Rottnudel bekannt ist, nennt der MünchnerAuszogne (Auszogene)! Warum? Weil der Biergartenklassiker der Überlieferung nach über dem angewinkelten Knie aus-ge-zogen und geformt wird, damit er in der Mitte sehr dünn wird und außen eine Rand behält - so zumindest die Theorie.
Dabei besteht das ringförmige Gebäckstück traditionell aus reinem Hefeteig und wurde früher vor allem von der Landbevölkerung zubereitet und zu kirchlichen Feiertagen wie Kirchweih oder Erntedankfest besonders gerne verzehrt. Heute ist es ein beliebtes Gebäck, das in keinem Münchner Wirtshaus fehlen darf. Damit es auch zu Hause mit der Zubereitung klappt wird folgendes benötigt:
Zubereitung
Zuerst das Mehl in eine große Schüssel (oder auf eine Arbeitsfläche) sieben und in der Mitte eine Vertiefung formen. Gleichzeitig die Milch erwärmen bis sie lauwarm ist. Nun die Hefe in die Vertiefung hineinbröseln, etwas lauwarme Milch (ca. drei Esslöffel) hinzugeben und den Zucker darüber streuen. Die Masse zu einem Vorteig verrühren, anschließend abdecken und ca. 10 bis 15 Minuten gehen lassen. In der Zwischenzeit die Butter schmelzen. Danach die Butter, die restliche Milch, die Eier, eine Prise Salz und den Vorteig zusammengeben und zu einem Hefeteig verkneten (sollte nicht klebrig sein). Den Teig nochmal abdecken und weitere 15 bis 20 Minuten gehen lassen.
Das Fett (je nach Wunsch Butterschmalz oder pflanzliches Öl) in einer Fritteuse oder einem großen Topf auf ca. 180 Grad erhitzen (mit dem „Kochlöffeltest" kann überprüft werden, ob das Öl im Topf bereits die richtige Frittiertemperatur erreicht hat. Einfach einen Holz-Kochlöffel in das Fett tauchen und überprüfen ob sich am Stil Bläschen bilden - denn dann ist die richtige Temperatur erreicht!) Die Auszogne in dem Fett ausbacken bis sie knusprig goldgelb sind, dabei einmal wenden und darauf achten, dass kein Fett in die Mitte läuft, damit diese hell bleibt! Vorsichtig aus dem Fett heben und gut abtropfen lassen. Et voila...fertig! Auf Wunsch die Auszogne mit Puderzucker bestreuen und servieren!
Kleiner Hinweis: Das Münchner Schmalzgebäck schmecken sowohl warm als auch ausgekühlt ausgezeichnet! Doch Auszogne vom Vortag sollten Sie Ihren Gästen lieber nicht mehr servieren, denn sie schmecken pappig und alt, so wird der Gaumenschmaus schnell zu einem Gaumenkraus!
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Bild: wikipedia, Moros